Bei der diesjährigen Deutschen Capoeira-Meisterschaft in Heidelberg zeigten die badischen Capoeiristas eindrucksvoll ihr Können und sicherten sich zahlreiche Podestplätze. Mit insgesamt vier Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen war Baden eine der erfolgreichsten Regionen des Turniers.
In der Kinderkategorie (Jungen) sicherten sich Boaz Owens-Mason (Pipo) aus Heidelberg bei den Jungen und Nayara Olívia Nascimento (Tempestade) aus Ketsch bei den Mädchen souverän die Auszeichnung als beste Kinder-Capoeiristas. Auch in den Jugendwettbewerben überzeugten die jungen Talente: Ronja Langer (Camelinha) aus Dossenheim erkämpfte sich bei den Mädchen (11–15 Jahre) den 2. Platz, während Benjamin Souza-Otto (Caxixi), ebenfalls aus Dossenheim, in der gleichen Altersklasse der Jungen den Titel holte und Nils Rivas (Camaú), Ketsch, den 2. Platz. In der älteren Jugendkategorie (15–18 Jahre) triumphierte Alexis Loucopoulos (Mangalô) aus Karlsruhe und sicherte sich den 1. Platz.
Bei den Erwachsenen zeigten die badischen Capoeiristas ebenfalls eine starke Präsenz. In der Frauenkategorie C errang Aamiah-Fee Owens-Mason (Graduada Esperança) aus Heidelberg den 2. Platz. Die Männerkategorie C wurde gleich doppelt badisch dominiert: David Shelton (Graduado Bamba) aus Heidelberg gewann Gold, dicht gefolgt von Juan Real (Graduado Joãozinho) aus Bühl auf Rang zwei.
Besonders erfolgreich waren die Athleten aus Dossenheim in der höheren Männerkategorie B: Len Böse (Graduado Duracell) sicherte sich den Deutschen Meistertitel, Alfred Xhelilaj (Graduado Calopsita) aus Karlsruhe belegte den 2. Platz, und Per Böse (Graduado Rayovac) komplettierte das Podium mit Bronze. In der höchsten Leistungsklasse (Männer A) erzielten Gordon Owens-Mason (Instrutor Tribal) und Fabian Kiepe (Instrutor Chapeu de Couro) – beide aus Heidelberg – die Plätze zwei und drei.
Besonders gewürdigt wurde die Leistung dreier Capoeirista, die Capoeira nach Deutschland gebracht haben. Unter ihnen der BTB- Capoeira-Landesfachwart Michael Krenbauer, auch bekannt als Professor Jabuti, der 1998 als erster in der Metropolregion Rhein-Neckar Capoeira angeboten hat und seit 27 Jahren konstant Capoeira trainiert und unterrichtet.
Die starke badische Bilanz unterstreicht das hohe Niveau und Engagement der Capoeira-Gruppen aus Karlsruhe, Heidelberg, Dossenheim und Ketsch. Die Trainer*innen zeigten sich stolz auf den Zusammenhalt und die sportliche Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler. Ausgerichtet wurde die diesjährige Deutsche Meisterschaft von den Vereinen Capoeira Gemeinschaft Heidelberg für Sport und Kultur e.V. und ABADÁ Capoeira Heilbronn, Stuttgart und Esslingen e. V.. Die Gesamtleitung übernahm Mestre Pernilongo (Sidney Maurício Tempesta) aus São Paulo in Brasilien.
Rund 250 Teilnehmende aus mehreren Ländern trafen sich vom 17. bis zum 19. Oktober bei der Deutschen Meisterschaft und dem dreitägigen Rahmenprogramm, bestehend aus Workshops, Trainings und dem sogenannten Aulão, einem gemeinsamen Unterricht aller anwesenden Schüler*innen und Lehrer*innen, der vom ranghöchsten anwesenden Lehrer angeleitet wird. Ziel ist, Wissen, Bewegungen und Energie miteinander zu teilen – unabhängig von Graduierung oder Herkunft der Teilnehmenden. Die Atmosphäre ist gemeinschaftlich, inspirierend und oft mit Musik und Gesängen verbunden.
Die Meisterschaft bot nicht nur spannende Runden in der Roda, sondern auch ein Wiedersehen der bundesweiten Capoeira-Gemeinschaft. Mit Leidenschaft, Rhythmus und viel Axé demonstrierten die badischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass Capoeira in der Region fest verankert ist – lebendig, vielfältig und leistungsstark.