NACHHALTIGKEIT IST…
…MEHR ALS DIE SOLARANLAGE AUF DEM DACH!
Spricht man von Nachhaltigkeit so kommt einem sicherlich der Klimawandel in den Sinn, gefolgt von Bildern von Solaranlagen, E-Autos, Bienenhotels, Mehrwegsystemen etc. Alles Themen der nachhaltigen Lebensführung. Nachhaltigkeit ist aber nicht nur sinnvoll, weil es den Klimawandel gibt. Nachhaltigkeitsthemen sind breit gefächert und nicht nur auf den ökologischen Teil der Lebensführung bezogen. Nachhaltigkeit ist:
„(…) die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden (vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).“ (Thomas Müller)
Nachhaltigkeit umfasst ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen. Nachhaltigkeit ist darüber hinaus kein Trend, der wieder verschwindet, sondern bleibt als globales Thema bestehen. Vielmehr ist nachhaltiges Verhalten existenziell, um uns und unseren nachkommenden Generationen eine lebenswerte Umgebung zu schaffen.
Beginnend mit dem Bereich „Soziales“ lässt sich resümieren, dass Sportvereine und somit auch Turnvereine in diesem Gebiet bereits sehr nachhaltig sind. Gesundheitsförderung, Jugendarbeit, Gemeinschaft oder auch Aus- und Weiterbildung sind Begriffe, die für den Turn- und Sportverein stehen und auf die der Vereinszweck ausgerichtet ist. Darauf kann und darf aufgebaut werden. Auch das Thema inklusive Sportangebote beziehungsweise inklusives Vereinsleben ist seit einigen Jahren verstärkt in den Blick gerückt und zählt zu nachhaltigem Handeln. In diesem Kontext ebenfalls zu nennen sind die Themen „Safe Sport“, Schutzkonzepte, die Einhaltung eines Ehrenkodexes, das Bewusstsein für einen verantwortungsbewussten und wertschätzenden Umgang mit allen Beteiligten im Verein und darüber hinaus bei Wettkämpfen, Freizeiten und sonstigen Zusammenkünften. Im sozialen Bereich hat sicherlich jeder Verein bereits Einiges, worauf sich weiter aufbauen lässt und wo wir gemeinsam mit gutem Beispiel vorangehen können.
Die ökologische Komponente hingegen ist in der gesellschaftlichen Debatte aufgrund des Klimawandels omnipräsent und erreicht allein dadurch schon unseren Sport. Nichtsdestotrotz muss der ökologische Faktor noch viel mehr Beachtung finden, denn ohne eine gesunde Umwelt kann auch der Sport langfristig nicht funktionieren. Steigt die Durchschnittstemperatur auf der Erde betrifft das unter anderem die Sporthallen, die sich jetzt bereits an warmen Tagen extrem „aufheizen“. Sportarten in unserem Verband, die komplett oder teilweise im Freien stattfinden, wie Faustball oder auch Orientierungslauf haben zudem mit den Witterungsverhältnissen zu kämpfen. An diesem Beispiel lässt sich erneut erkennen, dass die Bereiche ineinandergreifen und das eine nicht ohne das andere funktioniert. Denn ohne eine gute Umgebung macht das soziale Miteinander im Turnverein sicherlich nur halb so viel Freude. Daher ist jeder, auch der Sport und damit wir im BTB gefragt, Nachhaltigkeit in allen drei Bereichen „Soziales“, „Ökologisches“ und „Ökonomisches“ zu denken und zu leben. Stellt sich nun aber die Frage, wie das überhaupt geht?
Die ökonomische Komponente der Nachhaltigkeit bezieht sich auf den Bereich der Finanzen, aber auch des Personals. Dabei geht es nicht zuletzt schlicht um die Frage, wie man sich als Verein finanziell gesund aufstellt und diesen somit auch langfristig sichert. Das dies heute im Kontext vielfältiger Herausforderungen manchmal gar nicht so einfach ist, ist allen bewusst, die tagtäglich mit den Fragen von steigenden Kosten in Form von Personalkosten oder Energiekosten zu tun haben. Aber auch gesetzliche Vorgaben, wie zum Beispiel das Thema Datenschutz etc. fallen in diesen Bereich und ziehen unter Umständen Kosten nach sich. Die Ressourcen, die ein Verein hat, wie er sie einsetzt und wo er sie generiert, sind aber essenziell wichtig.
Personal will in (un)regelmäßigen Abständen besser bezahlt werden oder sich gleich ganz im hauptamtlichen Sektor bewegen. Ohne Personal gibt es auch im Turnverein kein oder nur ein eingeschränktes Angebot. Der Verein muss also auch Geld generieren, um sich das Personal leisten zu können. Ökonomisch nachhaltiges Handeln bezieht sich daher auch auf die Frage, wie ich mittel- und langfristig sicherstellen kann, passendes Personal finanzieren und halten zu können.
Entsprechendes Personal bringt wiederum Nachhaltigkeit an anderer Stelle mit sich, zum Beispiel indem ein Trainer lange im Verein bleibt und somit auch soziale Nachhaltigkeit gefördert wird, weil Eltern und Kinder eine Bindung aufbauen können und der Trainer den Verein kennt. Hieran kann man erkennen, dass sich beispielsweise ökonomisch nachhaltiges Handeln und soziales gegenseitig beeinflussen.