Peter Morstadt wurde am 7. November 1951 im mittelbadischen Muggensturm geboren. Als gelernter Bäckermeister führte er dort eine eigene Bäckerei mit Filiale. Durch eine Mehl-Allergie musste er seinen geliebten Beruf aufgeben. Dies hatte einen jahrelangen Kampf mit den Rentenbehörden wegen Gewährung einer Berufsunfähigkeits- bzw. Erwerbslosenrente zur Folge, was ihn und seine Familie schwer belastete. Daraus resultierte wohl auch sein Umzug nach Forbach.
Peter Morstadt war als junger Mann ein begeisterter Handballspieler. Diese Neigung vererbte er auch seinen Zwillingstöchtern Katharina und Alexandra. Als er vor 30 Jahren dem FKK-Familiensportverein Lichtbund Karlsruhe beitrat, betätigte er sich dort als Freizeitspieler im Ringtennis und Faustball. Seine Töchter verlegten bald ihren sportlichen Schwerpunkt erfolgreich auf Ringtennis, wodurch ihr Vater rasch zum stellvertretenden Abteilungsleiter avancierte. Er war auch bereit, über die Abteilung hinaus Verantwortung zu übernehmen, was durch seine allerdings gescheiterte Kandidatur bei der Wahl des Vereinssportwartes dokumentiert wurde.
2008 erklärte sich Peter Morstadt bereit, das verwaiste Amt des Landesfachwarts für Ringtennis im BTB zu übernehmen und erhielt von allen Gaufachwarten bei der Wahl das Vertrauen. Peter Morstadt trat kein leichtes Amt an. Denn eine gewisse Abwärtsspirale im badischen Ringtennis war damals erkennbar. Er versuchte, diese Entwicklung zu bremsen und dagegen zu steuern. Die Rahmenbedingungen waren jedoch äußerst schwierig, zumal er von den Vereinen, die selbst mit Problemen kämpften, nicht immer die notwendige personelle Unterstützung erhielt.
Es war für Peter Morstadt bitter, dass in seiner Amtszeit die traditionellen Turniere in Karlsruhe und Konstanz aufgegeben werden mussten. Nachdem sich die Abteilungen in Konstanz und bei der Post SG Mannheim auflösten und auch der ESV Freiburg sich vom Spielbetrieb abmeldete, wurden diese Turngaue für Ringtennis zum Niemandsland. Auch in Karlsruhe sehen sich die verbliebenen zwei Abteilungen der ESG Frankonia und des Lichtbundes Karlsruhe mit personellen Problemen und mit Schwierigkeiten in der Nachwuchspflege konfrontiert. In jüngster Zeit konnte sich Peter Morstadt vor allen Dingen auf die rege Abteilung des TV Kieselbronn stützen.
Bei den Weltmeisterschaften 2010 in Koblenz war der Verstorbene maßgeblich in die Organisation eingebunden. Leider konnte er auch nicht seine Lieblingsidee verwirklichen, 2015 anlässlich der 300-Jahr-Feier der Stadt Karlsruhe im Rheinstrandbad Rappenwört, der Geburtsstätte von Ringtennis, wo 1931 die ersten Deutschen Meisterschaften stattfanden, auf diesen historischen Spielfeldern in jenem Jahr die Deutschen Meisterschaften auszurichten. Trotz redlicher Bemühungen war es ihm in seinem Fachgebiet nicht immer möglich, Ideen, Anregungen und Programme des BTB und DTB mit der notwendigen Intensität umzusetzen.
Nun hat Peter Morstadt, ein fröhlicher und geselliger Mensch, der sich nie in den Vordergrund drängte, sondern mehr im Hintergrund wirkte und sich dort um Weichenstellungen bemühte, diese Welt für immer verlassen. Er hinterlässt menschlich und fachlich eine Lücke. Seiner Familie gilt die Anteilnahme und das Mitgefühl. Mit ihr trauern nicht nur bundesweit die gesamte Ringtennis-Gemeinde, sondern über den Verein und BTB hinaus viele Menschen und Weggefährten, die sich ihm verbunden fühlten.