Baden ist erfolgreichster Landesturnverband bei den Senioren

Mit sieben Mannschaften reisten Badens Senioren zum Deutschland-Pokal der Senioren nach Einbeck und kam überaus erfolgreich wieder zurück.

Das Männerteam 45+ Foto: C. Keller

Dirk Walterspacher Foto: R. Kiefer

Das erste Highlight gab es bereits am Freitagabend mit dem ersten Seniorenländerkampf zwischen Deutschland und den Gastmannschaften aus Großbritannien, USA und Japan. Dirk Walterspacher und Lazar Bratan starteten im Team der deutschen Männer. Sabine Storz, Christine Keller und Kerstin Pfirrmann standen als Reserveturnerinnen im Frauenteam und unterstützen die Mannschaft als Betreuerinnen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gab es tolle Übungen zu sehen. Die Stimmung in der Halle war großartig, viele der Deutschland-Pokal-Teilnehmer nutzten die Gelegenheit frühzeitig anzureisen und sich diesen internationalen Seniorenwettkampf anzuschauen und die Turnerinnen und Turner lautstark anzufeuern. Am Ende gingen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die deutschen Teams als Sieger aus dem Wettkampf hervor, was aber letzten Endes zweitrangig war. Alle feierten gemeinsam und viele nutzten die Gelegenheit Erinnerungsfotos mit den Gastmannschaften zu machen, vor allem Shuko Uchimura, die Mutter von Japans Spitzenturner Kõhei Uchimura, war sehr gefragt, genauso wie Eberhard Gienger, der es sich nicht nehmen ließ, den Wettkampf anzuschauen.

Am frühen Samstagmorgen ging es dann für Badens Mannschaften an die Geräte. Im ersten Durchgang turnten die Männer 60+ mit Jürgen Fischer, Klaus Geiger und August Moser, die eigentlich in der Altersklasse 70+ hätten starten dürfen, aber aufgrund zu geringer Meldezahlen bei den jüngeren mitstarten mussten. Dass durch den großen Altersunterschied, August Moser war mit seinen 87 Jahren ältester Teilnehmer, die Chancen auf den Sieg sehr gering waren, war bereits im Vorfeld klar. Trotzdem gaben die drei Turner alles und konnten am Ende mit dem 6. Platz wertvolle Punkte für die Gesamtwertung sichern.

Bei den Männern 45+ turnten Dirk Walterspacher, Lazar Bratan, Ingo Schneider, Dieter Weiß, Frank Brauhardt und Günter Nussbaumer. Leider verletzte sich Lazar beim Sprung leicht am Fuß und musste Boden auslassen, was für das Team ein Verlust war. Trotzdem zeigten die sechs Badener gute Leistungen an allen Geräten und durften sich dank ihrer geschlossenen Mannschaftsleistung am Ende mit 0,35 Punkten Vorsprung vor der Mannschaft aus Bayern über den Siegerpokal freuen.

Bei den Frauen 60+ turnten Sari Zimmermann, Hannelore Bausch und Andrea Drays nur zu dritt und damit ohne Streichwertung. Trotzdem ließen sich die drei Turnerinnen nicht unterkriegen und begeisterten die Zuschauer und die mitgereisten Fans mit schönen Übungen. Am Ende landete die badische Mannschaft auf Platz 7.

Der zweite Durchgang am Nachmittag gehörte dann ganz den Frauenteams. Aufgrund hoher Meldezahlen im Altersbereich W40+ und W50+ musste nach Meldeschluss schnell noch ein zweites Kampfgericht organisiert werden, um zwei Wettkämpfe parallel turnen zu können. Bei den Frauen 40+ turnten Heike Steinkuhle, Christine Keller, Kerstin Pfirrmann, Corinna Niemann und Ute Wolf. Mit guten Leistungen und zum Teil hohen Wertungen über 14 Punkte durfte man gespannt sein, wo sich das Team einsortierte. Der Jubel war groß, als es am Ende Platz 2 und damit die Silbermedaille wurde.

Auch bei den Frauen 50+ war das Leistungsniveau sehr hoch. Die badischen Starterinnen Dagmar Rothardt, Sabine Hild, Jeannette Matheis, Petra Ruggaber und Dagmar Rühl konnten jedoch sehr gut mithalten und erturnten hohe Wertungen. Bei der Siegerehrung wurde es richtig spannend, denn Platz 1 und 2 trennten nur 0,05 Punkte. Die Freude war riesig als das bayrische Team auf dem 2. Platz genannt wurde und feststand, dass Badens Turnerinnen den Sieg erkämpft hatten.

Nach einem gemeinsamen Abendessen und dem geselligen Abend ging es am Sonntagmorgen mit den jüngsten Senioren und Seniorinnen der AK 30+ weiter. Baden hatte Glück und durfte im zweiten Durchgang um elf Uhr starten. Die Frauen 30+ turnten mit Sabine Storz, Simone Meinzer, Lorena Cornelius, Ellen Auber, Ronja Fürst und Sonja Sommerauer. Mit hochkarätigen Übungen, bei denen der Endwert deutlich höher lag als der Ausgangswert manch anderer Turnerinnen, zogen vor allem Sabine und Simone die Blicke der Zuschauer auf sich. Auch unter den japanischen Turnerinnen, die sich den Wettkampf anschauten, wurde so manches Handy für eine Filmaufnahme gezückt, wenn Sabine und Simone ans Gerät gingen. Doch das Leistungsniveau in allen Mannschaften war hoch. Am Ende durfte sich das badische Team über einen Treppchenplatz freuen und die Bronzemedaille in Empfang nehmen.

Bei den Männern turnten Sebastian Kunz, Tibor Mellert, Pascal Grieshaber, Jan Anselm, Alexander Fortmeier und Patrick Hohwieler. Alle sechs gingen motiviert in den Wettkampf und zeigten tolle Leistungen. Unter nur vier gestarteten Mannschaften sicherte sich das Team am Ende die Silbermedaille und sorgten so für einen tollen Abschluss des Wettkampfwochenendes.

Eine Siegerehrung stand ganz am Ende jedoch noch aus – die Ehrung des erfolgreichsten Landesturnverbands. Mit zwei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille, sowie einem sechsten Platz hatte Baden fleißig Punkte gesammelt und durfte sich Hoffnung auf den begehrten Pokal machen. Und noch einmal durften sich alle freuen, gemeinsam aufs Siegerpodest stürmen und den Siegerpokal in Empfang nehmen. Platz 1 in der Gesamtwertung hatte es schon einige Jahre nicht mehr gegeben.
Nach diesem für Baden sehr erfolgreichen Wochenende freuen sich alle umso mehr auf die Deutschen Seniorenmeisterschaften, die Anfang Mai im badischen Iffezheim stattfinden.

Ein großer Dank geht an Sabine Kieckeben und Knut Sperling, die zwei Tage für Baden im Dauereinsatz am Kampfrichtertisch waren.