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Faustball DM - TV 1880 Käfertal erkämpft sich Bronze

Am 27. + 28. Juli 2025 fand die Deutsche Meisterschaft der Frauen und Männer in Stammheim statt.

Dieses Highlight sollte etwas besonderes werden. So kündigte es der TV Stammheim schon Monate vorher im Internet an. Immer wieder wurden Updates online gestellt. Man konnte auf der Homepage miterleben, wie die Veranstaltung von Woche zu Woche immer mehr Profil bekam. Das machte schon im Vorfeld riesig Spaß, zu erleben und sehen, was den Zuschauer erwarten würde.

Wer nicht spätestens am Sonntag im Volksbank Stadion vom TV Stammheim war, war selbst Schuld. Ich behaupte, das wir von einer Veranstaltung der Superlative sprechen können. Was in der Vorbereitung vom OK und am Wochenende von den Helfenden geleistet wurde, war grandios. Und ontop, als noch gratis dazu, die Leistungen der Mannschaften, die bei strahlenden Sonnenschein am Sonntag und auch am Samstag Mittag, und leichtem Regen am Samstag Abend, all ihr Können zeigten. Es war einfach phantastisch.

Der TV Käfertal, von Verletzungssorgen in der gesamten Saison geplagt, wollte sich zum Saisonabschluss, mit einer guten Leistung belohnen. Nachdem es deshalb beim Champions Cup nur zum 4. Platz und bei den World Tour Finals leider auch nur zu einem 8. Platz gereicht hat.  Jetzt sollte noch eine Medaille her. 

Bei fast voll besetzten Rängen, kam es am Samstag Vormittag zum ersten Viertelfinalspiel. Bild1

Männer: TV Brettorf – TV 1880 Käfertal 1:3 (9:11, 11:8, 7:11, 10:12)

Die „Mannemer Buwe“ schicken den TV Brettorf mit dem dritten 3:1 dieser DM nach Hause. „Ärgerlich, weil wir gut ins Spiel gekommen sind und vorne waren“, so Kapitän Malte Hollmann vom TVB. 9:7 führten die Nordlichter nach einem Vincent-Neu-Punkt, doch die Kurpfälzer drehten den Rückstand mit starken Aktionen ihrer Schlagmänner Nick Trinemeier (Angaben) und Marcel Stoklasa (Rückschlag). Beide waren zuletzt angeschlagen ausgefallen und gaben nach dem Aufwärmen „grünes Licht“, während Felix Klassen (Mitte) ausfiel. Bild 2.

In Durchgang 2 gingen beide Teams gleichauf in die entscheidende Phase. Bei 8:7 gelang Brettorf nach zwei starken Aktionen von Mittespieler Hauke Spille das Break durch Hauptangreifer Hauke Rykena, kurz darauf war der Satzausgleich hergestellt. Starke Angaben von Trinemeier und der spielfreudige Stoklasa punkteten nun in schöner Regelmäßigkeit. Eine starke Kurzballabwehr des nach vorn geeilten Spille über die Leine nahm Trinemeier ganz cool direkt – den Dreipunkte-Vorsprung ließen sich die Käfertaler nicht mehr nehmen. Im vierten Satz hielten zwei großartige Tom-Hartung-Aktionen den Nord-Zweiten im Rennen und nach einem Punkte-Hattrick durch Rykena führten sie 9:8, doch Käfertal konterte cool und nutzte den zweiten Matchball.

Player of the Match wurde Nick Trinemeier, der übrigens mit den etwas zu großen Stollenschuhen seines Käfertaler Teamkameraden und Stadionmoderators Christian Gillmann spielte, weil seine eigenen Schlappen vor Spielbeginn den Geist aufgegeben habe. „Ich habe sie mit meinen Einlagen ganz eng geschnürt, so ging es“, verriet Trinemeier. Bild 3

TV Brettorf: Hauke Rykena, Tom Hartung, Hauke Spille, Vincent Neu, Malte Hollmann.

TV 1880 Käfertal: Maximilian Breier, Moritz Kiefer, Marcel Stoklasa, Christof Jugel, Nick Trinemeier, Nico Müller.   (Quelle: Faustball.de, Bilder: Uwe Spille)

Männer, Halbfinale 1: TSV Pfungstadt – TV 1880 Käfertal         3:2 (11:6, 7:11, 11:8, 7:11, 11:7).

 

Das Turnier nimmt in den Halbfinals so richtig Fahrt aus – erneut ging es über die volle Distanz von fünf Sätzen.

 

Erster gegen Dritter der Bundesliga-Südstaffel, die Rollen waren aber auch schon aus der Historie heraus klar verteilt. Auf beiden Seiten fehlten wichtige Akteure, Felix Klassen bei den Mannheimern und Zweitschlag Dennis Gruber bei Pfungstadt, für den der schnelle Sergio Mueller nach vorn einrückte. Sebastian Thomas übernahm von hinten den Zweitschlag, wenn sein Bruder Patrick aus dem Spiel genommen wurde. Christoph Jugel gab in der Mitte wieder einen überzeugenden Part bei den „Buwen aus Manneem“. Bild 4

Der Abonnement-Meister aus Hessen legte gleich los wie die Feuerwehr, der erste Durchgang war schnell beendet. Dann begann die Mannheimer Maschine zu laufen. Die Abwehr stellte sich auf die Patrick-Thomas-Bälle ein und Marcel Stoklasa drehte auf. Satzausgleich. Die Gelb-Schwarzen aus Hessen stellten um: Ajith Fernando in die Mitte, Kapitän Sebastian Thomas nach links. Schnell gingen sie wieder in Führung (7:3) und brachten den Satz locker durch. Dann drehten die Käfertaler auf. Nico Müller und Christof Jugel zeigten Klasse-Paraden und Stoklasa schoss die Pfungstädter in dieser Phase förmlich ab. Das Publikum bekam nun herausragende Aktionen auf beiden zu sehen. Bild 5.

Satz 5 musste entscheiden. Gleichauf ging es bis 3:3, dann unterlief Stoklasa ausnahmsweise ein Fehler – und als eine gute Vorlage für ihn in ein Rasenloch fiel und versprang, hatte Pfungstadt zum Wechsel zwei Bälle Vorsprung (6:4). Anschließend durfte Patrick Thomas aufschlagen und er punktete. Bis zuletzt hielt der TV Käfertal dagegen, aber die routinierten Pfungstädter ließen sich die Chance aufs neuerliche Finale, das dritte innerhalb von drei Wochen mit Europapokal und World-Tour-Finale, nicht nehmen. Für den überragenden Marcel Stoklasa blieb ein Trost: er wurde zum Player of the Match gewählt.

TSV Pfungstadt: Patrick Thomas, Sergio Mueller, Ajith Fernando, Paul Jantzen, Sebastian Thomas.

TV 1880 Käfertal: Moritz Kiefer, Marcel Stoklasa, Christof Jugel, Nick Trinemeier, Nico Müller. (Quelle: Faustball.de, Bilder: Uwe Spille)

Platz 3: TV Vaihingen/Enz – TV 1880 Käfertal         1:3 (7:11, 11:6, 7:11, 14:15)

Was für ein Spektakel! Die Sonne strahlte über der Arena und die Sportler boten ein knallhartes Duell mit allem, was Männer-Faustball aufbieten kann. Im zweiten „kleinen Finale“ des Tages standen sich erneut Südvereine gegenüber. Die Vaihinger, mit Johannes Jungclaussen und Jakob Kilpper im Angriff, Jaro (Mitte) und Jacob Jungclaussen sowie Tobias Maurer, kamen zunächst nicht mit den gut gestaffelten Käfertalern mit. Satz 1 ging deutlich an die Kurpfälzer, die mit der starken Aufstellung des Vortages gleich im Spiel waren. Bild 6

Im zweiten Satz kamen aber die Vaihinger in Fahrt. Johannes Jungclaussen bekam Zuspiele auf dem Silbertablett serviert und konnte sich richtig austoben. Der zweitälteste der Jungclaussen-Brüder nutzte jede Chance, seine Mannschaft glich aus. Dann waren es wieder die „Mannemer Buwe“, die das Zepter übernahmen – in Person von Marcel Stoklasa, der das Visier genau eingestellt hatte und variabel punktete. Aber auch, weil die Käfer-Abwehr ein paar Bälle mehr von der Wiese kratzten konnte. Satz 3 ging klar an die Kurpfälzer. Bild 7

Dann der vierte Satz – einer, der Faustball aus dem Lehrbuch bot. Bei 4:3-Führung Käfertal kam Andreas Knodel an die Zweitschlagposition, Kilpper rückte in die Mitte. In der Abwehr wurden die Seiten gewechselt. Trainer Markus Knodel versuchte viel, um die knallharten Stoklasa-Schüsse zu entschärfen. Nun entwickelte sich die stärkste Phase der Männer auf beiden Seiten. Bei 8:7 rutschte der sehr starke Nico Müller beim Zuspiel weg – Ausgleich für die Schwaben. Nick Trinemeier erlief eine zu lange Vorlage, Stoklasa versenkte das Leder. Jungclaussen revanchierte sich per Ass. Dann wehrte Knodel vorn stark ab, doch Jungclaussen schoss knapp ins Aus. Den ersten Matchball wehrte er dann wieder mit starker Angabe ab. Kilpper verstellte einen Ball, doch erneut gelingt Jungclaussen der Ausgleich und kurz darauf die Führung. Noch zwei Mal ging der Schlagabtausch der überragenden Angreifer weiter, bei 14:14 hat Stoklasa die Angaben-Chance und knallt den Ball zum Ass und zum Bronze-Gewinn für die Mannheimer.

TV Vaihingen/Enz: Andreas Knodel, Johannes Jungclaussen, Jacob Jungclaussen, Jaro Jungclaussen, Jakob Kilpper, Tobias Maurer.

TV 1880 Käfertal: Maximilian Breier, Moritz Kiefer, Marcel Stoklasa, Christof Jugel, Nick Trinemeier, Nico Müller.

(Quelle: Faustball.de, Bilder: Uwe Spille)

Herzlichen Glückwunsch

 

Faustball DM in Stammheim - Ergebnisse