| Landesturnfest

Spektakuläre Gerätefinals vor ausverkaufter Halle

1.200 begeisterte Turnfestteilnehmer kamen am Samstagnachmittag in die Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, um die Gerätefinals der Kunstturnerinnen und Kunstturner zu sehen. In zwei Teile gesplittet waren beide Veranstaltungen mit jeweils 600 Zuschauern ausverkauft.

Fotos: N. Raufer

Gerätefinals der Kunstturner: Mike Hindermann mit dreimal Gold

Mit ihren Kür-Übungen des Mehrkampfs konnten sich die Athleten in zwei Altersklassen für die Gerätefinals qualifizieren. Die Nachwuchsathleten der AK 13 – 16 starteten mit dem Finale an den Ringen. Dort durften die Zuschauer gleich zu Beginn eine der hochwertigsten Übungen des Tages bejubeln. Der erst 13-jährige Marc Plieninger (MTV Stuttgart) und damit jüngster Teilnehmer des Finals an den Ringen, zeigte eine fantastische Übung mit einem Schwierigkeitswert von 5,2 Punkten. Da die Übung auch in der Ausführung klasse geturnt war, durfte er sich über eine Wertung von 14,300 Punkten freuen. Mit seiner Übung hätte er sogar im Feld der Aktiven vorne mitmischen können. Über Silber durfte mit 11,85 Punkten der Heidelberger Leon Wendt jubeln. Bronze ging an den Gewinner des Mehrkampfs, Silas Hittler (KTV Straubenhardt). Über einen weiteren Titel durfte sich die Nachwuchshoffnung Plieninger am Boden freuen. Mit 13,150 Punkten gewann er hier vor Arne Halbisch (TSV Baltmannsweiler) und Ferdinand von Strachwitz (KTG Heidelberg, 11,95 Punkten).

Shimon Aoki wird zweifacher Landesmeister

Ebenfalls zwei Goldmedaillen sicherte sich Shimon Aoki (KTG Heidelberg). Völlig zu Recht klatschte er nach der Übung am Pferd freudestrahlend seinen Trainer Christoph Haase ab. Mit 12,50 Punkten gewann er vor seinem Vereinskollegen Leon Wendt, der für seine Übung mit 11,30 Punkten bewertet wurde. Das badische Podium komplettierte Lorenz Steckel vom SSC Karlsruhe. Mit Joel Schauwienold (Heidelberg) kam sogar auch der vierte Starter aus dem Badischen. Titel Nummer zwei für Shimon Aoki folgte dann am Reck, das aufgrund technischer Probleme mit der Bodenverankerung in der Nebenhalle geturnt wurde. Per Videoübertragung konnten die Zuschauer die Reckübungen in der Halle live verfolgen. 11,65 Punkte reichten für Aoki deutlich zum Titel vor Niccolo Spieß (SpVgg Renningen) mit 10,750 Punkten. Bronze ging an den Heidelberger Ferdinand von Strachwitz.

Am Sprung feierte Arne Halbisch vom TSV Baltmannsweiler mit 12,650 Punkten den Sieg vor den beiden Heidelbergern Leon Wendt und Joel Schauwienold. Das Barrenfinale konnte in der AK 13 – 16 leider nicht ausgetragen werden, da die Athleten aufgrund eines technischen Defekts am Gerät im Mehrkampf keine Barrenkür turnen konnten.

Mike Hindermann dominierender Turner

Bei den Männern (AK 17+) war wie bereits im Mehrkampf Mike Hindermann von der TSG Öhringen der bestimmende Turner. Der Junioren-EM-Teilnehmer von 2012 glänzte mit insgesamt drei Titeln an den Geräten Sprung, Barren und Reck. Mit Silber am Boden und Bronze am Pferd komplettierte er seinen Medaillensatz. Lediglich im Finale an den Ringen blieb er mit Rang 4 ohne Medaille.

Am Sprung belegte hinter Hindermann Yasin El Azzazy vom SGV Murr Rang zwei vor Pit Nakic, der für den TV Schiltach an die Geräte ging. Auch am Barren durfte sich Nakic mit 10,40 Punkten über Bronze freuen, neben Hindermann (12,10 P.) musste er sich lediglich dem Zweitplatzierten Manuel Halbisch (VfL Kirchheim unter Teck, 11,70 P.) geschlagen geben.

Für sein Pech im Mehrkampf entschädigte sich Marvin Rauprich (TV Bischweier) mit dem Titel am Boden. Bei seiner Mehrkampf-Kür am Reck war die Verankerung des Geräts ausgerissen, weshalb das Gerätefinale am Königsgerät in der Nebenhalle ausgetragen wurde. Glücklicherweise blieb der Athlet unverletzt. Mit 13,15 Punkten gewann Rauprich den Titel vor Mike Hindermann und dem Ludwigsburger Luca Pollin. Über eine weitere Medaille durfte sich Rauprich am Pferd freuen: Silber gab es für ihn mit 11,20 Punkten. Besser war lediglich Thorben Krebs (KTG Heidelberg, 12,00 P.).

Am Kraftgerät Ringe konnte sich Julian Hausch (Kirchheim u.T.) deutlich von der Konkurrenz absetzen (13,45 P.). Einen Punkt legte er zwischen sich und den zweitplatzierten Julian Weller (Stuttgart), Bronze sicherte sich Luca Pollin aus Ludwigsburg.

Packendes Finale am Königsgerät Reck

Wie auch bei den jüngeren Turnern konnten die Zuschauer das Reckfinale der Männer per Live-Übertragung aus der Nebenhalle verfolgen. Und sie sahen zum Abschluss des Wettkampfs ein äußerst hochkarätiges Finale: Nur sechs Zehntel trennten die vier Finalisten am Ende. Neben Hindermann war mit Daniel Morres (Heidelberg) auch der ehemalige Deutsche Jugendmeister an diesem Gerät im Finale. Letztlich siegte Hindermann mit hauchdünnem Vorsprung von 0,05 Punkten vor dem Stuttgarter Julian Weller und Daniel Morres (12,25 P.). Rang 4 belegte Luca Pollin (Ludwigsburg).