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Wünschmichelbach vepasst Aufstieg in die 1. BL

Aufstieg in die 1. Bundesliga erneut verpasst.

Foto: Archiv, B. Hentschel

Bei den Aufstiegsspielen zur 1. Bundesliga im schwäbischen Bad Liebenzell hat es für die Wünschmichelbacher, wie schon im letzten Jahr, nicht ganz gereicht. Trotz zweier Siege und nur einer Niederlage hatte der TVW aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses im Vergleich zum TV Unterhaugstett und zum TV Waldrennach keinen Grund zur Freude und musste sich mit dem undankbaren dritten Platz begnügen.

Mit der Partie gegen den Zweiten der eigenen Staffel, den TV Waibstadt, hatten die Odenwälder direkt den ersten Härtetest vor der Brust. Der Westmeister erwischte einen klassischen Fehlstart und lief schnell einem Rückstand hinterher, den sich die Kraichgauer letztlich nicht mehr nehmen ließen und den ersten Satz mit 9:11 gewannen. Anschließend fanden allerdings auch die Wünschmichelbacher besser ins Spiel und zwangen Waibstadt zu etwas mehr Risiko, was zum 11:9 und damit zum Satzausgleich führte.

Angetrieben von vielen mitgereisten Fans legte der TVW nochmal um ein paar Prozent zu, während die Waibstädter zunehmend mit sich selbst haderten und beim 11:5 nur wenig entgegenzusetzen hatten. An Aufgeben dachten die Schwarz-Gelben allerdings nicht, sondern kämpften sich ins Spiel zurück. Die Zuschauer bekamen nun einen Durchgang auf Augenhöhe geboten, in dem keines der beiden Teams so recht in der Lage war sich abzusetzen. Bis zum Schluss ging es hin und her, ehe Waibstadt jubelte und den TVW durch ein 10:12 in den Entscheidungssatz zwang. Am Spielverlauf änderte sich kaum etwas, beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Mit 11:8 behielten die Jungs vom Bärsbacher Weg in diesem Krimi schließlich die Oberhand und durften sich über den so wichtigen ersten Sieg freuen.

Anschließend trafen die Wünschmichelbacher auf den Zweiten der Südliga und gleichzeitigen Gastgeber TV Unterhaugstett, der zuvor bereits eindrucksvoll den TV Waldrennach schon fast überrollt hatte. In einer engen Begegnung präsentierte sich der TVW um einiges konzentrierter als zuvor gegen Waibstadt. Zwar ließen sich die Gastgeber nie wirklich abhängen, allerdings bewies der Westmeister gleich mehrfach Nervenstärke und entschied die ersten beiden Durchgänge mit jeweils 11:9 für sich. Unterhaugstett witterte jedoch noch seine Chance und lies nicht die Köpfe hängen, was sich auszahlen sollte – 8:11. In der Folge bestimmte aber der TVW wieder das Geschehen und zeigte auf allen Positionen eine starke Vorstellung. Durch ein 11:6 brachten die Odenwälder den zweiten Sieg unter Dach und Fach.

Aufgrund der übrigen Ergebnisse sollten die beiden Erfolge allerdings noch nicht zum Aufstieg reichen, sondern es kam zu einem echten Endspiel gegen den TV Waldrennach. Der Meister der 2. Bundesliga Süd wurde von vielen als heißester Favorit auf den Aufstieg gehandelt, konnte jedoch in den ersten beiden Partien noch nicht seine Topleistung abrufen. Die Ausgangslage war klar: Bei zwei Satzgewinnen wären die Wünschmichelbacher zusammen mit den TV Unterhaugstett aufgestiegen, während Waldrennach durch einen Sieg den TVW von einem Aufstiegsplatz verdrängen würde.

Der Westmeister fand allerdings keine Mittel gegen stark aufspielende Waldrennacher. Vor allem ließen bei den Wünschmichelbachern mit zunehmender Spieldauer zusehends die Kräfte nach. Dass der TVW bis zu diesem Zeitpunkt schon drei Sätze mehr in den Knochen hatte, spielte den Schwaben sicherlich ebenso in die Karten wie die dünne Personaldecke der Odenwälder. Während der Meister aus dem Süden auch zuvor schon einige Male auf allen Positionen variieren konnte, setzte der TVW notgedrungen in allen Partien auf die weitestgehend gleiche Aufstellung mit lediglich einer Wechseloption. Speziell im Angriff fehlte den Wünschmichelbachern gegen die starke Waldrennacher Abwehr nun zu häufig die nötige Durchschlagskraft, da Florian Zwintzscher in allen Begegnungen sowohl die Angabe, als auch den Rückschlag übernehmen musste.

Bei Waldrennach war hingegen kein Kräfteverschleiß zu spüren, sondern eher eine Leistungssteigerung im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen. Letztlich war beim eindeutigen 11:6, 11:5 und 11:7 nichts zu holen. Während die beiden Teams aus der 2. Bundesliga Süd ausgiebig den Aufstieg feierten, war die Enttäuschung bei den Wünschmichelbachern über den erneut verpassten Aufstieg groß, auch wenn im Voraus klar war, dass es mit diesem dünnen und von Verletzungen gebeutelten Kader sehr schwer werden würde. Zu groß war die Chance die kleine Überraschung doch zu schaffen, um letztlich wegen des schlechteren Satzverhältnisses den Sprung ins Oberhaus zu verpassen.

Für den TVW folgt nun eine mehrwöchige Pause, ehe Ende März bereits die Vorbereitung auf die anstehende Feldsaison startet, in der die Wünschmichelbacher wieder in der 1. Bundesliga Süd angreifen werden.