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TV Waibstadt feiert Aufstieg in 1. Liga

Die Faustball-Herren des TV Waibstadt haben es geschafft und sich nach einem hauchdünnen Sieg den Aufstieg in die 1. Bundesliga gesichert.

Fotos: B. Kaiser

Am Samstag (12.8.) um 14.41 Uhr war es perfekt: die Faustball-Herren des TV Waibstadt feierten bei der Aufstiegsrunde in Neuenbürg (bei Pforzheim) den Aufstieg in Liga eins. Schlüssel dafür war ein hauchdünner 3:2-Sieg gegen den favorisierten Gastgeber TV Waldrennach. Zuvor hatte das Team um Lucas Kiermeier gegen den TSV Karlsdorf einen ungefährdeten 3:0-Sieg verbucht. Die letzte Partie geriet damit zum Schaulaufen. Das Duell der Aufsteiger gegen den unterfränkischen TV Segnitz entschied Waibstadt erneut in 3:0-Sätzen für sich.

Die Relegation im Nordschwarzwald war das furiose Ende einer Saison, die für die Waibstädter Anfang Mai holprig begann. Bedingt durch Verletzungen der Angriffsreihe kassierte man zum Saisonstart Anfang Mai zwei Niederlagen. Auch dank einiger knapper Erfolge fanden die Kraichgauer zurück in die Spur und schafften mit 14 Siegen in Folge und 28-4 Punkten die Qualifikation zur Aufstiegsrunde. Die Favoritenrolle bei der Relegation lag jedoch eher bei den beiden Vereinen der 2.Bundesliga Süd, die aufgrund der starken Teams aus Schwaben und Bayern stärker als die Weststaffel eingeschätzt wird.

Im Auftaktduell gegen den nordbadischen Westzweiten TSV Karlsdorf waren die Waibstädter in der Pflicht. Wie bereits zweimal in der regulären Saion gingen die Punkte in 3:0-Sätzen an die Gelb-Schwarzen (11:7, 11:6, 11:5). „Karlsdorf hat uns mit Eigenfehlern in die Karten gespielt. Wir haben aber auch die Schwächen des Gegners clever genutzt“ resümierte Betreuer Thomas Link zufrieden.

Zweiter Gegner war der Gastgeber TV Waldrennach, der nach einer 1:3-Niederlage gegen Segnitz bereits mit dem Rücken zur Wand stand. Große Stärke der Nordschwarzwälder ist eine routinierte und erstligareife Abwehrreihe um die Ex-Nationalspieler Niklas Ehrhardt und Carsten Scheerer. „Wir müssen Risiko im Angriff gehen, um punkten zu können“ blickte Lucas Kiermeier voraus, der gemeinsam mit Thilo Eiermann und Lukas Pföhler eine „Dreieroffensive“ der Waibstädter bildete, die häufig und effektiv die Positionen wechselte. Die Partie vor rund 300 Zuschauern war über 90 Minuten hochklassig und spannend. Waibstadt ließ im ersten Satz eine 9:4-Führung liegen und verlor noch 11:13. Mit Kampfgeist und dank einer starken Abwehrreihe um Kai Braun und Marek Wennesz schaffte man den 12:10-Ausgleich. Über 9:11 und 11:8 musste in diesem Nachmittagskrimi der fünfte Durchgang die Entscheidung bringen. Zahlreiche lange Ballwechsel prägten die Partie, die bis zum 9:9-Gleichstand erneut völlig ausgeglichen verlief. Mit einem knallharten Diagonalschlag von Lucas Kiermeier erspielte sich die TVW-Fünf bei 10:9 den ersten Matchball. Die folgende Angabe setzte der Ex-Waibstädter Jeremy Wuhrer knapp ins Aus und damit war neben dem 3:2-Sieg auch der Aufstieg perfekt.

Damit waren die Entscheidungen nach vier von sechs Spielen gefallen, da Segnitz und Waibstadt mit jeweils 4-0 Punkten bereits aufgestiegen waren. Nach einem 3:1-Erfolg von Waldrennach gegen Karlsdorf bot das Duell der Neu-Erstligisten den Abschluss. Beide Team spielten befreit auf und rotierten auf einigen Positionen. Angeführt vom starken Thilo Eiermann verbuchten die Waibstädter einen 3:0-Sieg (11:7, 11:9, 11:9) gegen die Unterfranken um die U 21-Nationalspieler Fabio Lauck und Johann Schneider.

Nach sechseinhalb Stunden war die Aufstiegsrunde beendet. Mit drei Waibstädter Siegen hätten wohl die wenigsten auch im eigenen Lager gerechnet. „Bei einer Niederlage gegen Waldrennach wäre die letzte Partie gegen Segnitz entscheidend und sicher sehr schwer geworden“ ordnete Kai Braun den „Durchmarsch“ realistisch sein.

Mit der besten Saisonleistung schaffte der TV Waibstadt somit aber den direkten Wiederaufstieg. In der Feldsaison 2024 gehören die Kraichgauer wieder dem illustren Kreis der sechszehn besten deutschen Vereine an, unterteilt in eine Nord- und Südliga. Ihre Statistik des Rekordaufsteigers bauten die Gelb-Schwarzen damit weiter aus. In Waldrennach feierte man den 15.Sprung in Oberhaus (neunmal im Feld, sechsmal in der Halle). Auch in der Hallensaison (Start Ende Oktober) sind die Waibstädter erstklassig nach dem Aufstieg im Februar 2023 bei der Relegation in eigener Halle.

Kader TV 1865 Waibstadt:

Lucas Kiermeier, Thilo Eiermann, Lukas Pföhler, Kai Braun, Marek Wennesz, Sebastian Maurer, Marius Bertsch, Luca Baumeister, Laurin Wennesz, Thomas Link