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DM U18 - TV Waibstadt 3. Platz

Waibstädter U 18-Jungs setzen mit Bronze i-Tüpfelchen einer tollen Heim-DM.

Fotos: R. Frommknecht

Mit leisen Hoffnungen auf das Halbfinale waren die U 18-Faustballer des Gastgebers TV Waibstadt am Samstagfrüh ins Turnier gegangen. Entsprechend riesig war die Freude rund 28 Stunden später nach dem Gewinn der Bronzemedaille. Kapitän Johannes Lott strahlte: "Eine Heim-DM spielt man vielleicht nur einmal im Leben. Und dann vor diesem tollem Publikum eine Medaille zu holen ist einfach super." Deutscher Meister vor rund 400 Zuschauern wurde der bereits im Vorfeld favorisierte TVGH Brettorf (Niedersachsen) mit einem 2:0-Endspielsieg (11:9, 11.5) gegen Titelverteidiger TV Vaihingen/Enz (Schwaben). 

Zehn Teams gingen bei der nationalen Endrunde zunächst in zwei Fünfergruppen ins Rennen. Die Waibstädter Heimjungs starteten gegen den TB Ludwigshafen-Oppau mit einem 2:0-Erfolg (11:2, 11:4) optimal. "Ein überzeugender Pflichtsieg, der hoffentlich die Nervosität löst", resümierte Coach Rainer Frommknecht.
Gegen den Titelverteidiger TVGH Brettorf konnten die Gelb-Schwarzen nur in der Anfangsphase mithalten. Nach einem 7:11 im ersten Satz blieb man gegen das Ausnahmeteam aus Niedersachsen um Hauptangreifer Hauke Rykena in Durchgang zwei chancenlos (4:11).

Nach einer längeren Pause trafen die Waibstädter auf den unterfränkischen TV Segnitz. Waibstadt spielte in der Defensive stark, verlor aber nach einem 6:2-Start die Effektivität im Angriff. "Wir konnten trotz guter Vorlagen viel zu wenig Winner setzen. So kann man gegen einen starken Gegner nicht gewinnen", haderte Frommknecht nach der bitteren Niederlage (7:11, 7:11). 

Durch die Konstellation mussten die Kraichgauer im letzten Gruppenspiel einen 2:0-Sieg gegen den TSV Lola landen, um die Endrunde der besten sechs noch zu erreichen. Gegen die Holsteiner spielte Waibstadt vom Anpfiff weg wie ausgewechselt. Nun punktete das Angriffsduo David Rietschel und Johannes Lott in fast traumwandlerischer Sicherheit. Marcus Himmelhan, gebürtiger Waibstädter und Coach des TSV Lola, probierte es mit diversen Wechseln, aber wenig funktionierte. Mit einem klaren 2:0-Sieg (11:4, 11;4) hievte sich Waibstadt auf den zweiten Gruppenrang, während Lola noch hinter dem TV Segnitz (alle 4-4 Punkte) aufgrund der schlechtesten Balldifferenz auf Rang vier zurückfiel.    

Am Sonntagfrüh im Qualifikationsspiel wartete der Güstrower SC 09, mit fast 800 Kilometern der weitgereiste DM-Qualifikant. In der Anfangsphase hatte Waibstadt große Probleme mit den harten Angriffen der Mecklenburger. Mit zunehmender Spieldauer wurde aber die Abwehrreihe um den herausragenden Sebastian Maurer immer stärker und die Gelb-Schwarzen feierten mit 11:8 und 11:6 den Einzug ins Halbfinale.

Gegner war dabei der favorisierte Gruppensieger TV Vaihingen/Enz. Die Waibstädter kamen stark in die Partie und gingen mit 5:2 in Führung und die Halle brodelte. Eine strittige Schiedsrichterentscheidung sowie mehrere knappe Ausbälle brachten dann die Hausherren aber aus dem Konzept. Die von U 18-Bundestrainer Kolja Meyer betreuten Schwaben übernahmen das Kommando und verbuchten mit ihrer cleveren Spielweise den 2:0-Sieg (11:7, 11:6). 
Die letzten Reserven galt es dann im Spiel um Platz drei zu mobilisieren, dem bereits siebten DM-Match. Gegner war der Ahlhorner SV, der Waibstadt in den letzten Jahren schon mehrfach die Bronzemedaille "wegschnappte". In einer hart umkämpften Partie gewannen die Gastgeber Satz eins (11:8) und lagen auch im zweiten Durchgang nach tollen Spielzügen mit 8:2 in Front. Punkt um Punkt schmolz jedoch der Vorsprung und die Niedersachsen schafften den Anschluss zum 9:10. Mit einem fulminanten Schlag auf die Grundlinie verwandelte David Rietschel aber den dritten Matchball zum 2:0-Sieg. 

"Der dritte Rang ist für uns eine fantastische Platzierung. Die beiden Finalgegner waren einfach stärker und daher haben wir das Optimale erreicht", strahlte Zuspieler Tobias Maurer, der sich am Wochenende mit starken Knieschmerzen durchkämpfte. Im Kader des DM-Dritten standen Kapitän Johannes Lott, David Rietschel, Sebastian Maurer, Fabian Sigmann, Tobias Maurer, Laurin Wennesz, Cedric Stummer und Marius Bertsch.

Im Endspiel kam es zum dritten Mal in Folge bei einer U 18-DM zum Duell zwischen dem TVGH Brettorf und dem TV Vaihingen/Enz. Wie in der Feldsaison 2017 behielten die Niedersachsen ohne Satzverlust die Oberhand. Die von rund 30 Schlachtenbummlern begleiteten Brettorfer gewannen mit 11:9 und 11:5 und das "verrückteste Faustballdorf Deutschlands" holte sich den bereits neunten Titel in der U 18-Klasse. Zum abschließenden Höhepunkt einer tollen Faustball-DM wurde die feierliche Siegerehrung, musikalisch umrahmt von der SFZ Big Band des TV Waibstadt und gewürdigt durch die zahlreich anwesende Prominenz. Bürgermeister und Schirmherr Joachim Locher bedankte sich bei allen Beteiligten und bezeichnete die zweitägige Meisterschaft als eine "tolle Visitenkarte" für die Stadt Waibstadt.

Endstand Deutsche Meisterschaft U 18-Jungs:

  1. TVGH Brettorf (Niedersachsen),
  2. TV Vaihingen/Enz (Schwaben), 
  3. TV Waibstadt (Baden)
  4. Ahlhorner SV (Niedertsachsen),
  5. TV Segnitz (Bayern),
  6. Güstrower SC (Mecklenburg-Vorpommern),
  7. TSV Lola (Schleswig-Holstein),
  8. TB Ludwigshafen-Oppau (Pfalz),
  9. SV Kubschütz (Sachsen),
  10. FBC Offenburg (Baden)