Ursprünglich von Versklavten aus verschiedenen Regionen Afrikas entwickelt, vereint Capoeira Angriffstechniken mit tänzerischen Elementen und rhythmischer Musik. Der als Tanz getarnte Kampf erfreut sich mittlerweile auch in Europa wachsender Beliebtheit und wurde 2014 sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Wie bereits vor zwei Jahren wurde die Deutsche Meisterschaft vom Verein Abadá-Capoeira Heilbronn, Stuttgart und Esslingen unter der Leitung von Estácio Ferreira da Silva (Mestrando Estácio), dem Weltmeister von 2003 und Trainer des Vereins, ausgerichtet. Die Schirmherrschaft übernahm José Tadeu Carneiro Cardoso, bekannt als Mestre Camisa. Mestre Camisa gründete 1988 den größten internationalen Capoeira-Verband Abadá, welchem mittlerweile rund 41.000 Mitgliedern aus 30 Ländern angehören.
Eine Besonderheit von Capoeira-Meisterschaften ist, dass rund um die Wettkämpfe Trainings und Workshops stattfinden, so dass ein fröhlicher Festivalcharakter entsteht. Nachdem die Meisterschaft im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, wurde die Deutsche Meisterschaft als erste Großveranstaltung von Abadá Capoeira wieder in Präsenz ausgetragen, selbstverständlich unter Einhaltung der 3G-Regeln und mit einem strengen Hygienekonzept.
Es war ein voller Erfolg für gleich vier badische Capoeira-Vereine aus Heidelberg (Capoeira Gemeinschaft Heidelberg für Sport und Kultur), Dossenheim (Abadá Capoeira Dossenheim – BDZ), Karlsruhe (Capoeira Karlsruhe) und Schwetzingen (Capoeira Schwetzingen.) Neben Gold durften sich mehrere Capoeiristas über die Plätze 2, 3 und 4 freuen. Michael Krenbauer (Instrutor Jabuti, Heidelberg), BTB-Landesfachwart Capoeira, gewann in der höchsten Kategorie A den 4. Platz. Ebenfalls Platz 4 ging an den Karlsruher Studenten Joel Macht (Mosqueteiro) in der Kategorie C. Silber und Bronze der Kinderkategorie holten sich ebenfalls badische Capoeiristas: Platz 2 ging an den 11-jährigen Alexis Loucopoulos (Mangalô, Karlsruhe), Platz 3 an Benjamin Souza Otto (Caxixi, Dossenheim). Ganz groß in der Jugendkategorie war der Heidelberger Verein: die Plätze 2 bis 4 gingen an Aamiah Owens-Mason (Esperança), Eric Sölch (Gelo) und Natan Khudaykuli (Valente). Die badischen Vereine schickten mit Carolin Paschmann (Simpatia), Juan Real (Joãozinho) und Alfred Xhelilaj (Graduado Calopsita), Per Böse (Graduado Rayovac) weitere Capoeiristas ins Rennen, die es allesamt bis ins Halbfinale schafften.