Bei ihrer ersten DJM erturnten sich Elias Reichenbach (TV Ichenheim) und David Dik (KTG Heidelberg) die Gold- und Silbermedaille im Mehrkampf. Während sich Elias am ersten von zwei Wettkampftagen mit einem starken Pflichtdurchgang (52,85 Punkte) und dem zwischenzeitlichen 1. Platz eine perfekte Ausgangslage für den am folgenden Tag stattfindenden Kürdurchgang sicherte, machte es David für sich und seinen Trainer spannend. Durch einen Sturz am Pferd und vielen kleinen Flüchtigkeitsfehlern an den übrigen Geräten platzierte er sich mit 49,225 Punkten, und 2,5 Punkten Abstand auf einen Podestplatz, "nur" auf Rang 7.
Für Elias war die Devise, sicher und sauber die Kürübungen zu präsentieren. Denn das große Einturnen und die Beobachtung der übrigen Teilnehmern hinterließen die Einschätzung, dass Elias ein Podestplatz kaum noch zu nehmen war. Am Ende turnte er mit 66,70 Punkten einen tollen Wettkampf und freute sich sichtlich über den Meistertitel in der AK 12. Für David war nach dem Pflichtdurchgang klar, dass er sich nur mit einem optimalen Wettkampf, bei dem er alles riskieren musste, nach vorne kämpfen konnte. Mit dem höchsten Ausgangswert im gesamten Teilnehmerfeld kämpfte er sich von Gerät zu Gerät nach vorne und schob sich mit 68,30 Punkten schlussendlich auf den 2. Platz hinter Elias.
Vier Medaillen für Maximilian Glaeser
In der Altersklasse 13/14 komplettierte Maximilian Glaeser den Medaillensatz für den Badischen Turner-Bund. Der in Schaffhausen (Schweiz) trainierende Turner vom TV Pfullendorf zeigte nur am zweiten Tag (Kür) kleine Schwächen am Pferd, wo er an seinem letzten Gerät einen Sturz in Kauf nehmen musst. Dennoch reichten seine Ergebnisse mit 51,825 Punkten aus der Pflicht und 66,45 Punkten in der Kür für die Bronzemedaille (118,275) hinter Mika Wagner (121,75) von der TG Böckingen und Nikita Prohorov (125,025) von der TuS Witten-Stockum.
In den Gerätefinals sahnte Maximilian mit einem kompletten Medaillensatz noch mal richtig ab: Gold am Reck, Silber am Boden und Bronze am Sprung. Nicht nur wegen seiner vier Podestplätze freute sich Maximilian, denn nun heißt es Koffer packen. Maximilian darf in diesem Sommer an den Bundesstützpunkt Stuttgart wechseln, ein großer Schritt.
Mit Nervosität zu kämpfen
Für Shimon Aoki von der KTG Heidelberg war die DJM alles andere als zufriedenstellend. Obwohl sich Shimon nach überstandener Knieverletzung und letzter OP im Dezember 2020 gut vorbereitet fühlte, konnte er den Schwung und die Motivation aus der Teilnahme am U18-Länderkampf Mitte Juni nicht in die DJM übertragen.
Am ersten Tag des Mehrkampfes breitete sich bei Shimon mit der ersten Übung am Boden eine extreme Nervosität aus, obwohl das gesamte Einturnen nahezu perfekt ablief. Die Nervosität bekam er im Wettkampfverlauf schlecht in den Griff, obwohl er sich von Gerät zu Gerät immer wieder neu zu fokussieren versuchte. Am Boden begann er seinen Wettkampf mit vielen Standfehlern, die zu hohen Abzügen führten. Das Pauschenpferd – eigentlich eines seiner staken Geräte mit der Perspektive aufs Gerätefinale – musste er gleich zweimal verlassen. An den Ringen gelang ihm seine Übung recht passabel, sodass hier Hoffnung aufkeimte, die letzten drei Geräte ohne größere Probleme abschließen zu können. Doch jeweils am Sprung und am Barren musste er wieder Stürze in Kauf nehmen. Nur am Reck lief es wieder.
Der zweite Tag verlief deutlich besser, jedoch blieb Shimon auch hier hinter seinen eigenen Erwartung zurück. Insgesamt 128,50 Punkte standen am Ende auf der Ergebnisliste zu Buche, deutlich hinter dem gesteckten Ziel von mindestens 145 Punkten und viel zu wenig, um sich beim Bundestrainer für den angestrebten Platz im Bundeskader zu empfehlen.
"Allen Turnern und Trainern einen herzlichen Glückwunsch zu den Medaillen und hervorragenden Ergebnissen. Die Ergebnisse in der AK 12 und AK 13/14 zeugen von der guten Nachwuchsarbeit im gesamten Verbandsgebiet. Hier haben sich das Engagement und Planungen im Vorfeld ausgezahlt. Hier können wir stolz auf die gezeigten Leistungen sein", resümierte BTB-Landestrainer Christoph Haase. "Enttäuschend ist natürlich das Abschneiden in der AK 17/18. Hier zeigt sich, dass vor allem die mentale Stabilität von entscheidender Bedeutung war. Mehr Wettkämpfe in der Vorbereitung hätten Shimon mit Sicherheit geholfen, mehr Sicherheit und Selbstvertrauen aufzubauen."
