Trauer um Ursula Hildbrand

Die Turnerinnen und Turner in Baden, insbesondere beim Badischen Schwarzwald-Turngau, aber vor allem beim 1966 gegründeten Turnverein Steinach trauern um Ursula Hildbrand, die am 23.Juli für viele überraschend an den Folgen einer schweren Erkrankung verstorben ist. Sie wurde nur 56 Jahre alt. Der Tod hat sie mitten aus dem Leben gerissen und überall große Lücken hinterlassen.

Bei der Gründung ihres Heimatvereins am 1.Juli 1966 war Ursula Hildbrand noch nicht einmal vier Monate alt. Als Sechsjährige wurde sie Mitglied im TV Steinach, übernahm mit 15 Jahren als Helferin bei den Übungsstunden erste Verantwortung und wurde mit 21 Jahren zur Übungsleiterin Freizeitsport ausgebildet. Diese mustergültige Vereinskarriere fand 1987 durch die Wahl zur Oberturnwartin ihre Fortsetzung und gipfelte beim TV Steinach 2003 als Nachfolgerin von Konrad Dold mit der Übernahme des Vereinsvorsitzes. Dank ihrer Kompetenz und Führungsstärke, ihrer Leidenschaft und des Weitblicks hat sich der TV Steinach in den letzten zwei Dekaden zu einem Großverein mit über 800 Mitgliedern entwickelt.

Auch der Badische Schwarzwald Turngau erkannte früh die besonderen Fähigkeiten von Ursula Hildbrand. Seit 1988 bis vor wenigen Jahren war sie in verschiedenen Funktionen zunächst im Jugendvorstand und später im Gauvorstand ehrenamtlich tätig. Bis 2011 war die Verstorbene Mitglied im Vorstand der Badischen Turnerjugend mit dem Ressort Gruppenarbeit, ehe sie am 27. September 2014 beim Landesturntag in Donaueschingen zur Vizepräsidentin Wettkampfsport gewählt wurde. Sechs Jahre hatte sie dieses verantwortungsvolle Amt inne, ehe sie 2020 nicht mehr für das Präsidium kandidierte und im Bereichsvorstand Wettkampfsport die Leitung des Ressorts Individualsportarten übernommen hatte.

Die gelernte Buchhalterin konnte mit Zahlen umgehen und hatte schon berufsbedingt immer einen kritischen, aber auch konstruktiven Blick auf das Geschehen in ihrem Umfeld. Ihr Wort hatte Gewicht, sie war niemals nur angepasst, war ebenso kritik- wie konsensfähig und vertrat ihre Meinung auch gegen Widerstände. Sie war eine verlässliche Anwältin der Turnerinnen und Turner an der Basis, achtete bei Entscheidungen auf die Bedürfnisse und Empfindlichkeiten der Turn- und Sportvereine und hatte keine Scheu, auch konträre Meinungen willensstark zu vertreten. Der frühe Tod von Ursula Hildbrand ist ein großer Verlust, vor allem für die Familie, aber auch für den TV Steinach im Kinzigtal, für den Badischen Schwarzwald Turngau und den Badischen Turner-Bund.

Die Turnerinnen und Turner in Baden werden Ursula Hildbrand ein ehrendes Andenken bewahren.
Ruhe in Frieden, Ursula.

Kurt Klumpp