Vom 17. bis 21. April 2025 wurde Lissabon zum Zentrum der afrobrasilianischen Kampfkunst Capoeira. Dabei erreichte der Dossenheimer Len Böse ("Graduado Duracell") den 3. Platz in seiner Kategorie. Die diesjährige Europameisterschaft der Organisation Abadá-Capoeira fand in der portugiesischen Hauptstadt unter der Leitung von José Tadeu Carneiro Cardoso ("Mestre Camisa"), dem Gründer und Präsidenten der Capoeira-Schule Abadá, statt. Gastgeber war der Verein Capoeira Abadá Lisboa. Die Organisation des Events übernahmen der lokale Trainer Luiz Filho ("Professor Perninha") und die lokale Trainerin Karlla Nascimento ("Professora Minnie").
Mehr als 600 Capoeiristas aus Europa, Brasilien und weiteren Teilen der Welt nahmen an der Veranstaltung teil, um sich sportlich zu messen, gemeinsam zu trainieren und kulturell auszutauschen. Im Mittelpunkt standen der internationale Austausch und die globale Verbundenheit innerhalb der Capoeira-Gemeinschaft.
Etwa 250 Capoeiristas waren für die Wettkämpfe registriert und traten in verschiedenen Kategorien an. Neben den Wettkämpfen fanden auch Workshops zu Musik, Akrobatik und Roda-Techniken statt. Charakteristisch für Capoeira ist das Zusammenspiel aus Bewegung, Rhythmus und Interaktion: Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten stehen sich die Spielenden nicht im Kampf, sondern in einem körperlichen Dialog gegenüber. Bewertet werden die technische Ausführung, Kreativität, Spielfluss und Energie des Spiels.
Mehrere Teilnehmende aus der badischen Region konnten mit beeindruckenden Leistungen überzeugen. Len Böse ("Graduado Duracell") vom Brasilianisch-Deutschen Zentrum in Dossenheim erreichte in der Kategorie C der Männer den dritten Platz. Sein Bruder Per Böse ("Graduado Rayovac") schaffte es in derselben Kategorie bis ins Halbfinale. Julia Sgrott ("Jambo") aus Dossenheim zog in der Kategorie E der Frauen ins Halbfinale ein. Luiz Carlos dos Santos Gomes ("Instrutor Cao"), Trainer bei Abadá-Capoeira Karlsruhe e. V., kämpfte sich ebenfalls bis ins Halbfinale. In seiner Kategorie B der Männer war er im Halbfinale der einzige Teilnehmer mit Wohnsitz außerhalb Brasiliens.
Ein weiteres Highlight des Events war die feierliche Eröffnung, bei der der 70. Geburtstag von José Tadeu Carneiro Cardoso ("Mestre Camisa") gefeiert wurde. Der Gründer des internationalen Capoeira-Verbands Abadá-Capoeira zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der modernen Capoeira-Bewegung. Die Europameisterschaft in Lissabon war somit mehr als ein sportlicher Wettkampf – sie war ein Fest der Kulturen und Ausdruck der Capoeira-Philosophie sowie ein Zeichen gelebter internationaler Gemeinschaft.
Glückwunsch an alle Teilnehmenden!
