Der Deutsche Turner-Bund (DTB) beruft sich in §1 seiner Satzung auf das von Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852) begründete deutsche Turnen. Wie ist das zu verstehen? Der DTB ist der einzige Sportfachverband im DOSB, der sich ausdrücklich auf das Werk einer Person bezieht. Lediglich das Internationale Olympische Komitee verweist in der Präambel der Olympischen Charta auf Pierre de Coubertin als Gründer der Olympischen Bewegung.
Jahn war nicht nur Begründer der Turnbewegung, sondern auch ein Mensch, der in der deutschen Erinnerungskultur bis heute einen wichtigen Platz einnimmt, der aber auch kontrovers diskutiert wird. Ziel dieser Tagung ist es, im Kreis von Expertinnen und Experten sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Turn- und Sportvereine sowie -verbände diese Berufung auf Jahn zu diskutieren und zu legitimieren. Dabei geht es sowohl um historische Fakten und Debatten über Jahn und die frühe deutsche Turnbewegung als auch um den Umgang mit Jahn als biografischem Erinnerungsort. Für die Erarbeitung von historischen Ausstellungen zu Turnen und Sport sowie von Vereinsfestschriften ist es wichtig und nützlich, sich mit solchen Fragen zur Geschichte des Turnens und seiner Traditionen auseinanderzusetzen. Sie bilden eine Grundlage für die Rolle und Bedeutung von
Turnen und Sport in Politik, Kultur und Gesellschaft heute.
Anmeldung: bis 15. September 2019
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Flyer Symposium "Zum zeitgenössischen Umgang mit Friedrich Ludwig Jahn" (pdf)
